Die Hessische Landgesellschaft mbH (HLG) begegnet den wachsenden Anforderungen von landwirtschaftlichen Betrieben in Hessen mit einem breit gefächerten Dienstleistungsspektrum. Dabei unterstützt die HLG die Landwirte bei einzelbetrieblichen Fördermaßnahmen, bei der Planung sowie Umsetzung von Bauvorhaben und auch bei der Verbesserung der Flächenstruktur durch freiwilligen Flächennutzungstausch. Im Rahmen der von der Gesellschaft für das Land Hessen wahrgenommenen Bauberatung werden zudem hessische Landwirte bei der umfassenden und komplexen Planung und Umsetzung ihrer landwirtschaftlichen Bauvorhaben sowohl vor Ort als auch telefonisch fachlich unterstützt. Dabei werden innovative, ökonomische und ökologische Lösungen unter Berücksichtigung von Baurecht, artgerechter Tierhaltung und Förderkulisse erarbeitet.
Herr Dralle, was ist Ihre neue Aufgabe in der HLG?
Die HLG ist mit vielfältigen Aufgaben im ländlichen Raum betraut. Meine Aufgabe ist es, den Fachbereich 2, Landwirtschaft und Naturschutz zu leiten.
Was sind die wichtigsten Aufgaben ihres Fachgebietes, und was leistet die HLG damit für die Landwirtschaft und für die Gesellschaft?
Wir sind Partner der Landwirtschaft und des Naturschutzes. Mit unseren Instrumenten können wir beide voranbringen, können aber auch Konflikte zwischen beiden ausräumen oder zumindest mindern. Weil unser Herz für beide Disziplinen schlägt, gelingt es unseren ausgewiesenen Fachleuten in der Regel, einen guten Kompromiss zu finden und eine Win-Win Situation herzustellen.
Die HLG setzt in dem Fachbereich Landwirtschaft und Naturschutz die Agrarstruktur- und die Naturschutzpolitik des Landes um. Wir informieren Landwirte über aktuelle und zukünftige Anforderungen an Tierhaltung, Umwelt- und Klimaschutz. Die Bodenbevorratung für agrarstrukturelle und ökologische Zwecke mildert die Betroffenheit von Landwirten im Falle der Flächeninanspruchnahme zum Beispiel durch die öffentliche Hand. Ein wichtiger Baustein ist die Abwehr von Gefahren für die Agrarstruktur durch die Ausübung des siedlungsrechtlichen Vorkaufsrechts für landwirtschaftliche Betriebe. Wir tragen dazu bei, dass die Landwirtschaft genügend Land hat.
Als Ökoagentur des Landes Hessen erstellen und vermitteln wir die erforderlichen Ökopunkte, mit denen Eingriffe in die Natur an anderer Stelle ausgeglichen werden. Dabei berücksichtigen wir einen flächensparenden Ansatz. Wenn landwirtschaftliche Fläche in Anspruch genommen wird, wägen wir zur Wahrung der Interessen die weitere Nutzung und ein möglichst hohes Aufwertungspotential ab. Darüber hinaus sind wir Partner vieler Kommunen im Bereich der Gewässerentwicklung.
Nehmen Sie die neue Aufgabe allein wahr oder im Team?
Unser Ziel ist es, ein möglichst breites Dienstleistungsangebot in all unseren Aufgaben zu bieten. Darum haben wir die Fachgebiete themenbezogen auf mehrere Schultern aufgeteilt. Die Investitionsförderung für landwirtschaftliche Betriebe und die Belange des Baus werden durch Jürgen Dexheimer, die Ökoagentur für Hessen wird durch Patrick Steinmetz vertreten. Ich, Mathias Dralle, bin für das Flächenmanagement mit den Bereichen Bodenbevorratung, Vorkaufsrecht, Hofbörse und freiwilliger Flächennutzungstausch zuständig. Jeder von uns ist entsprechend seiner Stärken eingesetzt.
Bisher war Herr Wege das Gesicht der HLG für die Landwirte. Wie hat er die hessische Landwirtschaft geprägt?
Willi Wege kommt vom Hof und ist durch und durch Landwirt. Aufgrund seiner Herkunft und seiner Berufung ist er Partner der Landwirte. Er empfindet deren Herausforderungen aus der Perspektive des Bauern. Er fühlt und lebt mit seinen Bauern. Er war seit 2001 bei der HLG und immer für den ländlichen Raum in Hessen zuständig. Es gibt wahrscheinlich keinen Ort in Hessen, in dem er nicht mindestens einen Bauern kennt, beeindruckend. In seiner Zeit haben mehr als 700 hessische Bauern über 250 Mio. EURO mit der HLG investiert. Willi Wege hat die Organisation des Fachbereichs Landwirtschaft und Naturschutz in seiner heutigen Form persönlich geprägt, und er hat lange an der Weichenstellung gearbeitet, damit der Fachbereich „Full Liner“ im Dienstleistungsbereich der HLG für die Landwirte wird. Dass der Naturschutz noch dazu kam, war wegen der Synergiewirkung folgerichtig. Willi Wege ist zum Jahresende 2020 in den Ruhestand getreten und übergibt einen gut bestellten Fachbereich, der sich – wie bisher schon - auch in Zukunft den Veränderungen in der Welt der Landwirtschaft anpassen wird.
Herr Dralle, an welche Veränderungen denken Sie heute schon, auf die die HLG im Sinne der Landwirte eingehen will?
Die Veränderungen werden im Moment sehr stark von der Gesellschaft in die Landwirtschaft getragen. Aufgabe der HLG ist es daher, Entwicklungen, die daraus in den rechtlichen Rahmen einfließen, zu erkennen. Auf dieser Grundlage entwickeln wir zukunftsfähige Stallkonzepte. Um den Dialog mit der Landwirtschaft zu pflegen und die Ideen in die Praxis zu bringen, bieten wir Landwirten im Vorfeld von Investitionen zur Entscheidungsfindung eine neutrale Bauberatung an.
Herr Dralle, wie war das Jahr 2020 für die hessischen Landwirte?
Gute Zeiten für die Landwirtschaft sind etwas Anderes. Erneute Niederschlagsdefizite, Afrikanische Schweinepest (ASP), Corona und sich weiter verschärfende Auflagen sind äußere Einflussfaktoren, die die Stimmung in der Landwirtschaft erheblich beeinträchtigen. Am Ende kommt es zumindest wirtschaftlich dann doch nicht so schlimm. Gegenüber dem Vorjahr verbessert sich der Gewinn im Schnitt aller Betriebe um 27 Prozent. Berechtigten Grund zum Klagen gibt es trotzdem, da die Veredlungsbetriebe, die als einzige Betriebsform wesentlich zu dem guten Durchschnitt beigetragen haben, nach Abschluss des Wirtschaftsjahres wegen des Ausbruchs der ASP in Deutschland einen historischen Preisverfall hinnehmen musste. Für die Zukunft gibt es wegen der unklarer Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Brexits noch kein klares Bild.
Investieren die Landwirte trotz sinkender Gewinne?
Ja, natürlich. Wer erfolgreich sein will, der investiert. Als HLG ermöglichten wir mit unserer Beratung im Jahr 2020 Investitionen von etwa 24 Millionen Euro. Die Landwirte investieren wegen der politischen Unsicherheit nach dem Kastenstandurteil kaum mehr in die Schweinehaltung mit Ausnahme jener Landwirte, die sich für eine Produktion nach den Kriterien der Bio-Landwirtschaft entscheiden. Aber wir hatten große Investitionen in den Weinbau, in Güllelagerstätten, in Boxenlaufställe für die Rinderhaltung sowie in Einbauten zur Rationalisierung in der Milchwirtschaft. Investiert haben die Landwirte auch in die Diversifikation, um mit Hilfe der Eigenverarbeitung und Direktvermarktung ihrer Produkte verschiedene Einkommen zu kombinieren. Sie stellen Wurst, Honig und Wein her und verkaufen diese Produkte im Hofladen oder in der eigenen Vinothek. Und die Legehennenhaltung in Hühnermobilen an wechselnden Orten auf Wiesen entlang der Straßen bleibt weiterhin attraktiv.
Sie sprachen Corona an: Hat die Pandemie Auswirkungen auf die Landwirtschaft?
Die Abwechslung fehlt: Also essen die Leute mehr, auch Regionales. Sie gehen einkaufen auf dem Markt: Aerosolfrei! Hofladenbesitzer klagen derzeit nicht wegen mangelnder Kundschaft. Man könnte annehmen, dass fehlende Gastronomiebesuche durch Kochen in der eigenen Küche teilweise substituiert werden. Ich gehe aber nicht davon aus, dass dies eine grundsätzliche Gewohnheitsumkehr bedeutet. Die Corona-Infektionen in Schlachtbetrieben haben massive Verwerfungen in die Tierhaltung gebracht. So waren Schweine über Wochen nicht zu vermarkten, weil die Schlachtkapazitäten fehlten. Das hat auch Auswirkungen auf den Verkauf von Zuchttieren. Und wie sieht der Verbraucher das? Ich gehe nicht davon aus, dass am Ende des Corona-Geschehens der Fleischkonsum in Deutschland das Niveau aus den Zeiten davor wieder erreicht. Da kämen tatsächlich Auswirkungen auf die Landwirtschaft zu.
Wie wird sich die Landwirtschaft in Hessen in den kommenden Jahren entwickeln?
Der Strukturwandel ist ein ökonomisches Grundgesetz und macht auch vor der Landwirtschaft keinen Halt. In den letzten zehn Jahren ist die Anzahl der Betriebe in Hessen nach Veröffentlichung der statistischen Ämter des Bundes und der Länder um 2.800 auf 15.100 zurückgegangen. Auch die Zunahme von ökologisch bewirtschafteten Betrieben ändert am Strukturwandel nichts. Viele hessische Betriebe haben die Verbraucher vor der Haustür. Daher ist mit einer weiteren Erhöhung der Direktvermarktung und Diversifizierung der Produktion zu rechnen. Anreizprogramme von Bund und Land werden den Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche in Hessen hochhalten oder sogar steigen lassen.
Herr Dralle, welche Trends zeichnen sich denn nach Ihrer Einschätzung für die Landwirtschaft ab?
Die Verbraucher ändern ihr Verhalten und artikulieren ihre Wünsche auch als Marktteilnehmer. Die Skepsis bis Ablehnung nicht nur gegenüber Fleisch, sondern gegenüber tierischen Produkten generell hat zugenommen. Vegan ist mehr als eine Tagesmode, sondern prägt die Essgewohnheiten einer ganzen Altersgruppe. Die junge Generation wächst mit einem ganz anderen Bewusstsein auf. Man kann als Landwirt auch nicht die Augen davor verschließen, dass die Bürger immer stärker in die Landwirtschaft reinreden wollen. Es wird immer öfter und lauter hinterfragt, ob es für Deutschland der richtige Weg ist, Futtermittel zu importieren, damit tierische Erzeugnisse zu produzieren und einen steigenden Teil der Produkte zu exportieren. Dazu müssen überzeugende Antworten her. Das Thema bleibt. Bestes Beispiel ist die Tierwohldiskussion, die von außen in die Landwirtschaft getragen wurde und wird.
Hat die Landwirtschaft das Tierwohl zu ihrer Sache gemacht?
Ja, unbedingt. In der Milchviehhaltung ist das Bewusstsein bereits in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts stärker in den Fokus gerückt. Hier ausdrücklich aus der Landwirtschaft heraus. Die natürlichen Bedürfnisse der Kühe wurden in der Stallplanung wesentlich besser abgebildet. Die ist eine Stärke der HLG. Gemeinsam mit Spezialisten aus Betriebswirtschaft und Betriebsentwicklung, Management, Arbeitsorganisation und Tiergesundheit sind wir im Innovationsteam Milch Hessen tätig. Den Part der Bauberatung übernimmt dabei die HLG. Und die Kühe haben es den Landwirten durch eine höhere Milchleistung und bessere Gesundheit gedankt. Kuhställe haben heute gutes Stallklima mit niedriger Schadgaskonzentration, einen breiten Futtertisch und eine ausreichende Anzahl an Fressplätzen, für jede Kuh eine Liegebox und einen Kuhverkehr auf breiten Laufgängen, der dem Rangverhalten der Tiere gerecht wird. Genügend und geeignete Wassertränken sind ebenfalls selbstverständlich.
Abgeschwächter würde ich die Entwicklung in der Legehennenhaltung bewerten. Die heute geläufigen mobilen Hühnerställe sind tiergerecht und erfüllen die Bedürfnisse der Hühner. Die Entwicklung dahin hat aber erst nach dem Verbot der Käfighaltung begonnen. Die Leitplanken waren also sehr hoch. Die Landwirtschaft hat sich darauf eingestellt, die Investitionen boomen.
Die Schweinehaltung hat es dagegen erheblich schwerer. Mehr Tierwohl bedeutet mehr Platzangebot, strukturierte Buchten, Beschäftigung für die Tiere, am besten Stroh und Klimareiz. Viele dieser Punkte verschlechtern die Schadgasemissionen des Schweinestalls. Solange keine bauliche Veränderung vorgenommen wird, gilt die alte Genehmigung nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG). Sobald der Landwirt jedoch seinen Stall tiergerechter gestalten will, muss in der Regel ein neues Gutachten für den gesamten Standort erstellt werden. Mehr Platzangebot heißt mehr verschmutzte Fläche und damit höhere Emission. Auch der den Schweinen angebotene Auslauf kann den Emissionsschwerpunkt des Stalles erheblich verschieben. Das hat Konsequenzen: Investitionen in tiergerechte Haltung können dazu führen, dass der Bestand abgestockt werden muss. Da heißt es, die Investitionen gut zu planen.
Geht der Trend zum tierwohlorientierten Bauen weiter?
Ja. Der Verbraucher möchte sehen und verstehen, wie produziert wird. Die Anforderungen an die Tierhaltung werden weiter präzisiert und verschärft. Den Landwirten wird viel abverlangt. Durch mehr Tierwohl steigen die Bau- und Produktionskosten. Bisher ist der Verbraucher, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht bereit, für aufwändiger hergestellte Produkte auch nachhaltig mehr Geld zu bezahlen. Kurzfristig steht ein landwirtschaftlicher Betrieb solche Phasen der Umstellung auf höhere Erwartungen der Gesellschaft, für deren Erfüllung die Kunden aber nicht zahlen, durch. Langfristig kann kein Landwirt ohne Gewinnerzielung wirtschaften. Ich bin gespannt wie die Entwicklung insbesondere in der Schweinehaltung weiter geht. Die Zahl der Schweinehalter sinkt stark, - bundesweit in den vergangenen zehn Jahren um 47 Prozent.
Und welche Rolle spielt der Klimaschutz – auch als Ergänzung oder Gegensatz zum Tierwohl?
Klimaschutz betrifft alle, auch die Landwirtschaft. In Teilen trägt die Landwirtschaft nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Klimawandel bei. Das ist nicht im Sinne der Landwirte. Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) hat für Landwirte zur Unterstützung der Bewältigung der Aufgaben für den Klimaschutz spezialisierte Berater, die auf praktische Beispiele verweisen können und individuell auf jeden Betrieb eingehen.
Die Klimarelevanz in der Tierhaltung wird vorrangig an Emissionen von entsprechenden Schadgasen festgemacht. Die Emissionsmenge ist von mehreren Faktoren abhängig. Dazu gehören Tierart, Fütterung, Lüftung, Größe der verschmutzten Fläche und natürlich die Bewirtschaftung. Bei Lüftung und Flächenangebot besteht tatsächlich ein Zielkonflikt.
Gibt es denn technische Lösungen, Klimaschutz und Tierwohl zu vereinen?
In zwangsgelüfteten Ställen kann die Abluft gereinigt werden. Diese Luftwäscher sind inzwischen ausgereifte Systeme, die weniger vor dem Hintergrund des Klimaschutzes entwickelt wurden, jedoch die Wirkung dafür voll entwickeln. In bestimmten Situationen werden sie auch in Hessen eingesetzt. Die Entwicklung zu mehr Tierwohl mit Auslauf und das Wahrnehmen von Klimareizen für die Tiere erfordern aber offenere Ställe. Die Möglichkeit der Zwangslüftung wird stark eingeschränkt bis unmöglich. Bei frei gelüfteten Ställen, wie für die Rinderhaltung, ist eine Luftreinigung ausgeschlossen. Kühe leben nicht im Gasometer. Forschung und Industrie sind aber an der Erarbeitung von Lösungen zur Emissionssenkung dran. Lösungen zur Reinigung von verschmutzten Flächen sind in die Praxis bereits eingezogen. Weiter geht es mit technischen Lösungen, um Kot und Harn zu trennen. Erste Einsätze unter praktischen Bedingungen laufen. Die bisherigen Erfahrungen sind positiv.
Welchen Weg sollten die Landwirte in Zukunft beschreiten?
Die Frage impliziert ein wenig, dass es nur einen richtigen Weg gibt. Richtig ist doch, dass es für jeden Betrieb einen individuellen Weg gibt. Der Betriebsleiter ist entscheidend. Worauf hat er Lust, was sind seine Stärken? Was mag er gar nicht? Dazu kommen die betrieblichen und natürlichen Voraussetzungen. Der zu beschreitende Weg ist die Abwägung aus allen Faktoren. Aber wenn der Betriebsleiter eine Richtung wählt, dann muss er das Ziel auch konsequent anstreben. Eine gute Ausbildung ist die Voraussetzung dafür. Darüber hinaus ist es wichtig, sich Hilfe für die Ermittlung des richtigen Weges als auch für die Zielverfolgung an die Seite zu stellen. Hessen hat ein breites und gutes Netz an Beratung.
Ist die HLG ein gefragter Partner in der Investitionsberatung?
Unbedingt. Mit einem Marktanteil von etwa 40 Prozent bei Bauinvestitionen in der einzelbetrieblichen Förderung nach dem Einzelbetrieblichen Förderungsprogramm Landwirtschaft (EFP) sind wir ganz klar der Marktführer. Worauf ich in genau bei dieser Frage eingehen möchte ist die aktuelle Entwicklungen in der investiven Förderung durch den Bund. Dieser hat ein „Förderprogramm Stallumbau“ und ein „Investitions- und Zukunftsprogramm Landwirtschaft“ (IuZ) auf den Weg gebracht. Mit dem Stallumbauprogramm sollen bauliche Investitionen zur Verbesserung der Haltungsbedingungen gefördert werden. Das IuZ zielt auf Investitionen in Maschinen der Außenwirtschaft / Ausbringtechnik, auf die Erweiterung von Lagerstätten und Separatoren-Anlagen zur Trennung der festen und flüssigen Phase in Gülle, ab. Die hinterlegten Mittelansätze erscheinen aus hessischer Sicht unerschöpflich. Die Programmsetzung des Bundes und die Ausgestaltung der Förderabwicklung gehen an den Gegebenheiten und Bedarfen der Landwirtschaft und insbesondere der Landwirtschaft in Hessen vorbei. Dem Vernehmen nach sind in Hessen keine Anträge nach dem Förderprogramm Stallumbau gestellt worden. Aus dem bisherigen Fördervolumen IuZ konnten für Maschinen der Außenwirtschaft / Ausbringtechnik nur 1,9 Prozent und für die bauliche Erweiterung von Lagerstätten für Wirtschaftsdünger nur 1,8 Prozent der Gesamtmittel an hessische Betriebe bewilligt werden. Die Landgesellschaft und die übrigen Betreuer waren in die Antragstellung nicht eingebunden. Hier wünschen wir uns vom Bund die Berücksichtigung regionaler Expertise, wie es sich in der Vergangenheit bewährt hat. Ein geeigneter Schritt wäre, die Bewirtschaftung der Förderprogramme in die bewährten Hände der Bundesländer zu geben.
Warum sind die HLG, ihre Berater, Architekten und Ingenieure die richtigen Partner für die Landwirte, wenn diese die Zukunft für sich gewinnen wollen?
Wir kommen, wie Willi Wege, alle aus der Landwirtschaft, sind am Hof mit den landwirtschaftlichen Wertmaßstäben, dem Empfinden, Denken und Handeln der bäuerlichen Familie aufgewachsen und können uns in die Lage unserer Partner, die wir begleiten, versetzen. Auch weil wir häufig selbst noch im Nebenerwerb einen Betrieb haben. Dazu kommt eine fundierte Ausbildung und ein gerüttelt Maß an Siedlung im Blut.
Das Gespräch führte Claus Peter Müller v. d. Grün
Zur Person
Name: Mathias Dralle
In der HLG seit: 01.10.2017
Funktion: Fachbereichsleiter
Fachbereich: F2 – Landwirtschaft und Naturschutz
E-Mail: mathias.dralle@hlg.org