Von links: Dr. Gerald Kunzelmann (Geschäftsführer HLG), Alex Muhn (Bürgermeister Stadt Bad König), Prof. Dr. Martina Klärle (Vizepräsidentin der UAS Frankfurt), Kolja Sparrer (Stadtbaumeister Stadt Bad König), Jochen Jäger (Projektleiter HLG)

Bad König: „Investition in eine bessere Zukunft“

„Die Stadt Bad König im Odenwald ist Kurstadt und anerkanntes Heilbad. In unserem Leitbildprozess haben wir uns als „Die Gesundheitsstadt“ beschrieben. Dazu gehört eine intakte Umwelt. Der Einsatz erneuerbarer Energien sowie die Reinhaltung unserer sauberen Luft ist für unseren Luftkurort ganz natürlich ein Thema“, sagt Axel Muhn, Bürgermeister der Odenwaldgemeinde.

Darum hörte der Vertreter der Kommune ganz genau zu, als die „Plus-Energie-Siedlung“ beim Baulandforum der Hessischen Landgesellschaft (HLG) am 26. September 2018 in Karben thematisiert wurde. „Wir haben ein Baugebiet am Sonnenhang. Das ruft doch geradezu nach einer solchen Plus-Energie-Siedlung, denn Nomen est Omen“, dachten sich die Verantwortlichen im Rathaus, nachdem sie den Leitfaden zur Entwicklung solcher Siedlungen studiert hatten, den die HLG gemeinsam mit dem House of Energy und der Landesenergieagentur entwickelt hatte.

Die Bürger befürworteten in ihren ersten Reaktionen gleich die mögliche Planung einer solchen Siedlung. Nachdem in der Lokalzeitung zu lesen war, dass eine Plus-Energie-Siedlung entstehen könnte, seien sogleich die ersten Anfragen dazu per E-Mail und Telefon im Rathaus eingegangen, berichtet Muhn. „Eine solche Siedlung ist ein bisschen teurer als ein konventionelles Haus, aber unseren Bürgern liegt die Plus-Energie-Siedlung als eine Investition in eine bessere Zukunft offenbar am Herzen. Die Menschen sind bereit, dafür ein wenig tiefer in die Tasche zu greifen, zumal sich die geringen Mehrkosten in wenigen Jahren durch geringeren Verbrauch amortisieren. Wir liegen zwischen zwei Ballungsräumen, zwischen Frankfurt und Rhein-Main sowie Heidelberg und Rhein-Neckar. Beide Städte sind sehr gut mit der Bahn angebunden. Wir sind Wohnstandort für Menschen, die zwar im Ballungsraum arbeiten und dort gutes Geld verdienen, die aber eben nicht in der Stadt leben möchten, sondern im ländlichen Raum. Diesen Menschen bieten wir etwas – und wir haben für sie sogar noch einen Kindergarten, zumindest in der Planung, die als Konzept durch die Zero Emission GmbH bereits erstellt wurde.“

Muhn befürwortet die Begleitung der Kommunen auf dem Weg zur Plus-Energie-Siedlung auf Initiative der HLG durch das Land und die Landesenergieagentur sowie den moderierten Austausch der Kommunen bis zum Ziel. Der Bürgermeister setzt auf den Erfolg, denn er vertraut der HLG: „Wir arbeiten mit der HLG schon seit langem zusammen und sind zufrieden. Wir entwickeln ein Gewerbegebiet und zwei Neubaugebiete, darunter den Sonnenhang. Ich denke: Es wird werden!“

07.08.2019

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