Von links: Dr. Gerald Kunzelmann (Geschäftsführer HLG), Olaf Burmeister-Salg (Abteilungsleiter Wirtschaftsförderung, Kultur, Sport), Gerald Frank (Bürgermeister Münster), Tim Gerhard (Projektleiter HLG), Prof. Dr. Martina Klärle (Vizepräsidentin der UAS Frankfurt)

„Wir in Münster betreiben nachhaltiges Gemeinwohlmanagement“

„Wir in Münster betreiben nachhaltiges Gemeinwohlmanagement“, sagt Olaf Burmeister-Salg, Leiter der Abteilung Wirtschaftsförderung, Kultur, Sport und Soziales in Münster im Landkreis Darmstadt-Dieburg: „Denn Nachhaltigkeit ist für uns als Gemeinde ein Kernthema. Wir sind die erste Gemeinde im Kreis mit einem Klimamanagement als Teil der Verwaltung. Und wir sind Klimaschutzkommune.“

Die Gemeinde Münster hat schon eine Passivhaussiedlung, die gut „wegging“, als die Häuser zum Verkauf standen, berichtet Burmeister-Salg. Auf dem Baulandform der Hessischen Landgesellschaft am 26. September 2018 in Karben erfuhr der Abteilungsleiter in einem Vortrag der Landesenergieagentur von dem Leitfaden zum Bau einer Plus-Energie-Siedlung und fühlte sich sogleich angesprochen. Denn Münster erweitert seine Siedlungsbereiche und plant ein neues Baugebiet. „Die Bodenpreise sind bei uns noch erschwinglich, und wir sehen die Chance und die Aufgabe, die künftigen Bauherren zu einer nachhaltigen Entwicklung auch im Bauen und Wohnen hinzuleiten. Wir sind noch ein Stück entfernt von der konkreten Aufstellung eines Bebauungsplanes, aber der Leitfaden ist für uns als Verwaltung ein Impuls, mit dem Anliegen an die Politiker in unserer Gemeinde mit fast 15.000 Einwohnern heranzutreten. Der Bedarf an Siedlungsfläche ist groß, und wir spüren die Aufgeschlossenheit der Bürger gegenüber mehr Lebensqualität, auch wenn diese zunächst einen größeren Aufwand erfordert. Wir sprechen mit einer Plus-Energie-Siedlung vielleicht eine bestimmte Klientel an, aber das wäre auch völlig in Ordnung, wenn wir damit die Identifikation dieser Bürger mit unserer Gemeinde über das Anliegen der Nachhaltigkeit erhöhen.“

Burmeister-Salg begrüßt die Initiative der HLG, die Kommunen auf dem Weg zur Plus-Energie-Siedlung zu begleiten: „Die Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung eines solchen Projektes ist sinnvoll. Es geht um Mediation und Unterstützung im Projekt für Politik und Verwaltung, Bauherren und Bauunternehmer, Stadtplaner und für Schiedsmänner mit Blick auf mögliche Konflikte in einer Siedlung, in der sich Familien eine Infrastruktur im Boden teilen und gegenseitig mit Energie handeln. Wir sind aufgeschlossen dem Projekt gegenüber und finden das Ganze ,mehr als cool‘. Die Einladung zur Kick-off-Veranstaltung nach Wiesbaden übertrifft unsere Erwartungen. Wir sind gerne an der Spitze mit dabei. Damit wir zu innovativen Wohnprojekten kommen, kooperieren wir auch mit der TU Darmstadt. Die Zusammenarbeit geht bis hin zur Promotion: Ich bin Jurist und promoviere bei einem Bauingenieur zur Frage nach ,Strategien im Umgang mit dem Immobilienbestand und Schrottimmobilien.‘“

07.08.2019

Von Links: Olaf Burmeister-Salg (Projektleiter Plus-Energie Münster), Gerald Frank (Bürgermeister Münster), Dr. Gerald Kunzelmann (Geschäftsführer HLG) und Thomas Fischer (Projektleiter Plus-Energie HLG), Tim Gerhard (Projektleiter HLG)

Münster entwickelt Brache zur „Plus-Energie-Siedlung“ mit Hilfe der HLG

Münster. Die Gemeinde Münster ist Klimaschutzkommune und hat schon eine Passivhaussiedlung. Jetzt entwickelt die Kommune eine „Plus-Energie-Siedlung“ zusammen mit der Hessischen Landgesellschaft (HLG) und ist damit eine von acht Modellkommunen in Hessen. Auf der Plus-Energie-Veranstaltung am 26. November 2019 stellte die Gemeinde Münster mit Vertretern der LandesEnergieAgentur (LEA) und der HLG die Planung der Plus-Energie-Siedlung auf der Innenentwicklungsfläche und Gewerbebrache in Münster vor. Auf der rund 33.000 m² großen, aktuell noch voll versiegelten Fläche soll zukünftig neben Wohnbebauung auch ein seniorengerechtes Wohnen sowie eine Kindertagesstätte entstehen.

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