Staatsdomäne Frankenhausen
Biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft
Die Hessische Staatsdomäne Frankenhausen stellt ein gelungenes Beispiel produktionsintegrierter Kompensation (PIK) dar. Naturschutzrelevante Kompensationsmaßnahmen wurden hier erfolgreich in das vorhandene Bewirtschaftungskonzept integriert.
Hecken und Feldgehölze wurden gepflanzt, die dem Weidevieh Schatten und vielen Wildtieren Lebensraum bieten. Streuobstwiesen und Obstbaumreihen entlang der Wirtschaftswege bereichern das Landschaftsbild und liefern zugleich vermarktungsfähige Früchte. Kleine Tümpel, Röhrichte und Feuchtgrünland entstanden im nahen Umfeld der Fließgewässer und fördern die Ansiedlung von Amphibien und anderen feuchtigkeitsliebenden Tieren und Pflanzen.
Die Renaturierung von einzelnen Gewässerabschnitten (zwei Bäche fließen durch die Domäne) und die Extensivierung der Uferstreifennutzung entfalten eine biotopvernetzende Wirkung. Brachflächen, Blüh- und Erosionsschutzstreifen durchziehen die Ackerflächen. Diese bieten Feldvögeln, Hasen und anderen Wildtieren Nahrung und Deckung. Die Entwicklung der genannten Biotope und Landschaftselemente ist nicht nur für Tiere und Pflanzen ein echter Gewinn, sondern bereichert auch das Landschaftsbild rund um die Domäne Frankenhausen.
In enger Zusammenarbeit mit der Universität Kassel werden die Maßnahmenflächen durch den landwirtschaftlichen Betrieb der Staatsdomäne Frankenhausen gepflegt und nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet. Veränderte, an die Ansprüche von ausgesuchten Zielarten angepasste Bewirtschaftungsverfahren fördern Offenlandvogelarten – wie zum Beispiel die Feldlerche – und lassen der Kornrade und anderen Ackerwildkräutern Platz in der Feldflora.